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Ein Weckruf für die KI, Barrierefreiheit und Werbung

WPP revolutioniert die Schnittstelle zwischen KI, Barrierefreiheit und Werbung durch die Entwicklung maßgeschneiderter Audiobeschreibungs-Tools. Mehr dazu von Josh Loebner, Global Head of Inclusive Design bei WPP VML.  

Josh Loebner

VML

published on

11 March 2024

Sound wave gradient from pink through purple to turquoise on a navy background

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Das Royal National Institute for the Blind (RNIB) definiert den allzu oft in puncto Barrierefreiheit vernachlässigten Begriff der Audiobeschreibung als ergänzenden Kommentar für Fernsehsendungen, der die auf dem Bildschirm gezeigten Geschehnisse erklärt. Eine gute Audiobeschreibung vermittelt die wesentlichen Ausdruckshaltungen und Bewegungen der gezeigten Charaktere sowie wichtige visuelle Hinweise auf bspw. Verpackungen oder Straßenschildern. Doch selbst das RNIB räumt ein, dass die Verfügbarkeit von Audiobeschreibungen derzeit begrenzt ist.

Demgegenüber steht eine enorme hohe Anzahl von Menschen mit Blindheit und Seheinschränkungen, die keineswegs eine Nischengruppe ist. Laut Statistiken der International Agency for the Prevention of Blindness (IAPB) setzt bei 250 Menschen in Großbritannien jeden Tag der Verlust des Augenlichts ein, sind 90 Millionen Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt von einer Sehbehinderung betroffen und etwa 25 Prozent der Gesamtbevölkerung mit einer irgendeiner Form von Sehverlust konfrontiert. Tatsächlich identifizieren sich mehr als eine Milliarde Menschen weltweit mit einer jährlichen Kaufkraft von 13 Billionen US-Dollar als Menschen mit Behinderung. 

Die Erschließung kommerzieller Chancen durch KI

In der gleichen Weise, wie Verbraucher mit Behinderung nicht fälschlicherweise als ein Kollektiv eindimensionaler Wohltätigkeitsfälle eingeschätzt werden sollten, sollten Marken die Barrierefreiheit in der Werbung nicht als „nettes Detail“ oder Teil einer ESG-Verpflichtung betrachten, sondern vielmehr als eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Investitionen in Gemeinschaften von Menschen mit Behinderung und KI-gestützte Technologien eröffnen zusätzliche Möglichkeiten für Marken und Agenturen – und WPP nimmt dabei für die Branche eine wegweisende Rolle ein. 

WPP war seines Zeichens das erste Unternehmen, das die Barrierefreiheit in der Werbung auf globaler Ebene hervorhob – durch VMLs Inclusive Experience Consultancy, die Entwicklung von Playbooks, eine Vordenkerposition und kreative Top-Auszeichnungen wie zwei Grand Prix Lions in Innovation für das weltweit erste barrierefreie Deodorant von Unilever namens Degree Inc. und das Mouthpad von Augmentals. Diese Führungsrolle und Dynamik findet heute mit der Vorstellung des Innovationshorizonts von KI-gestützten Audiobeschreibungen ihre Fortsetzung.

Die Weiterentwicklung von Audiobeschreibungen durch KI ist ein Fixpunkt für sinnvolle Veränderungen, die aktuell noch vorhandene wesentliche Hindernisse für die Einleitung und Realisierung dieser Barrierefreiheit beseitigen. Ein gewisses Maß an kreativer Barrierefreiheit in der Werbung in Form von bspw. Bildunterschriften oder Untertiteln ist gang und gäbe und erhöht das Markenerlebnis für gehörlose und schwerhörige Gemeinschaften wie auch für Verbraucher ohne Behinderung. Audiobeschreibungen befinden sich aufgrund von Hindernissen auf verschiedenen Ebenen nach wie vor weitgehend in der Anfangsphase. Die Gründe dafür sind bspw. die Agentur- und Markenteams, die mit der Operationalisierung nicht vertraut sind, eine begrenzte Kommerzialisierung, minimale Kenntnisse über die Verbrauchernachfrage und fragmentierte Senderrichtlinien. 

Fortschritt vor Perfektion

Es herrscht teilweise die fälschliche Annahme, dass das Erreichen von Meilensteinen in der Barrierefreiheit an jedem Touchpoint die größtmögliche Perfektion erfordert, doch diese Denkweise stößt schnell an ihre Grenzen was bspw. das Budget und interne Prozesse anbelangt. Eine Herangehensweise an das Thema Barrierefreiheit, die kumulativeren und methodischeren Fortschritten offen steht, macht das Erreichen von Zielen greifbarer. Aus diesem Grund freuen wir uns, diesen Fortschritt vorzustellen und dabei gleichzeitig anzuerkennen, dass der Weg dahin mit weiteren Meilensteinen gepflastert ist. 

"Nothing about us without us" ist ein weit verbreiteter Slogan unter Fürsprechern und Unterstützern von Menschen mit Behinderung, der dazu aufruft, kreative Prozesse und Projekte gemeinsam mit betroffenen Personen und Gruppen zur Entfaltung zu bringen (und nicht für diese).

Neben einer Reihe weiterer Initiativen von WPP für die Inklusion von Verbrauchern mit Behinderung vereint dieses fortschrittliche Pilotprojekt Microsoft und VML als führende Unternehmen im Bereich Barrierefreiheit und letztlich weiter gefasste Gemeinschaften, damit die Sichtweisen von Menschen mit Blindheit/Sehbehinderung Gehör finden, zu Erkenntnissen führen und gemeinsam ausgestaltet werden. Als stolzes Mitglied der Gemeinschaft blinder Menschen und in meiner beruflichen Rolle als Global Head of Inclusive Design von VML erfüllt es mich mit größter Begeisterung, an den wegweisenden verbindlichen Maßnahmen für die Barrierefreiheit in unserer Branche und der Menschen mitwirken zu können. Stay tuned für weitere Neuigkeiten in puncto KI und Barrierefreiheit.

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Technology & innovation

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